Gegrillte Schwarzwurzeln mit heißem Tomatendressing
Schwarzwurzeln schauen ja echt aus wie Äste. Ich werde mal ausprobieren, wie sie schmecken.
Wir essen ja oft und gerne Gemüse und bereiten es auch auf die unterschiedlichsten Arten zu. Was wir aber mit dem Gemüse keinesfalls machen, ist totkochen. Bei uns sollte Gemüse noch Biss haben.
Ich muss gestehen, dass ich Schwarzwurzeln noch nicht zubereitet und probiert habe. In meiner Kindheit tauchte dieses unscheinbar aussehende Gemüse nicht auf. Da standen eher Zucchini, Auberginen und Co. im Mittelpunkt. Auf dem Markt habe ich immer einen großen Bogen drum gemacht, weil ich einfach nichts mit anfangen konnte.
In Weber´s Wintergrillen stieß ich dann auf dieses Rezept. Also gleich auf den Markt und die Zutaten besorgen. Martin war eher skeptisch, denn bei ihm wurden Kindheitserinnerungen von durchgekochtem Gemüse hervorgerufen. Aber das Rezept hat auch seine Neugier geweckt und so stand nichts mehr im Wege.
Zutaten für 6 Personen:
- 1 kg Schwarzwurzeln
- 6 EL Olivenöl
- 300 g Cocktailtomaten
- 3/4 TL grobes Meersalz
- 1/2 TL gemahlener schwarzer Pfeffer
- 3 EL Weißweinessig
Die Schwarzwurzeln müssen zunächst einmal gesäubert und geschält werden. Dabei Handschuhe anziehen! Nachdem sie dann in ca. 10 cm lange Stücke geschnitten wurden, bekommen sie ein heißes Wasserbad. So ca. 10 Minuten dürfen die Wurzeln in dem heißen Wasser garen, bis sie knackig sind. Dann werden sie abgesiebt und mit kaltem Wasser abgebraust.
Fertig sind die Wurzeln aber noch lange nicht. Abgetrocknet und eingeölt landen sie bei 200 ° C für ca. 5 Minuten direkt auf dem Grill, bis sie angebräunt sind. Das Wenden nicht vergessen!
Jetzt fehlt noch ein Dressing.
Für das Tomatendressing die Cocktailtomaten in einer Pfanne ca. 5 Minuten braten, mehrmals vorsichtig wenden und mit Salz und Pfeffer würzen. Dann Weißweinessig dazugeben und kurz einköcheln lassen.
Die Schwarzwurzeln müssen jetzt nur noch mit dem heißen Tomatendressing übergossen werden und dann kann auch schon serviert werden.
Der Nebendarsteller ist diesmal gegrillter Schweinebauch, der sehr lecker, saftig und eine krosse Schwarte hatte. Dennoch war ich mit dem Aufpoppen der Schwarte noch nicht zufrieden…das geht besser. Ich arbeite noch daran und werden demnächst berichten.
Aber soviel sei gesagt: Schwarzwurzeln schaun ja echt so aus wie Brennholz, aus dem ich gleich in meiner Küche ein kleines Feuer machen möchte, dabei ist es ein sehr schmackhaftes und gesundes Gemüse, das jetzt öfter auf unserem Speiseplan stehen wird.
Kenne das als „normales“ Gemüse aus meiner Kindheit! Frisch ne sau Arbeit! gibt es aber auch im Glas! nicht ganz so lecker, aber trotzdem eine Bereicherung!
Hallo McMattes,
wenn man Handschuhe anzieht und die Schwarzwurzeln unter fließendem Wasser reinigt, geht die Arbeit relativ fix voran.
LG Mona
Ich liebe Schwarzwurzeln. Die Schale kriegt man auch ohne Handschuhe und schwarze Finger ganz einfach runter. Dazu in einem Bräter Wasser mit etwas Essig erhitzen und die Schwarzwurzeln für ca. 10 – 20 Minuten (je nach Verwendungszweck) hinein geben. Anschließend unter fließendem Wasser abschrecken. Danach lässt sich die Schale ganz ohne schwarze Finger mit 2 Fingern kinderleicht abziehen. Keine Angst: die Schwarzwurzeln werden dabei nicht zerkocht. Damit gelingen Schwarzwurzeln kinderleicht.
Nur gegen die Wühlmäuse, die unsere Schwarzwurzeln immer klauen, muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Bei Schwarzwurzeln aus kommerziellem Anbau sollte man ein wenig aufpassen: sie lagern sehr viel Nitrat ein, woraus beim Erhitzen Nitrosamine entstehen können.
Viele Grüße Oliver
Interessant!
Vielen Dank für den Tip.
Klasse Mona!
Mir geht es wie Martin.
Es muss wohl früher im Schulkochbuch dringestanden haben, dass man Gemüse solange kochen muss, bis man es nicht mehr erkennen oder am Geschmack erraten kann – Pfui Spinne –
Doch was soll ich sagen: Wenn man diesen Kindheitstraumata durch mutiges „neu zubereiten und -probieren“ entgegenwirkt, bringt das einen enormen Erfolg.
Alles Gemüse, welches ich so „neu“entdeckt habe, schmeckt mir heute mindestens ebenso gut wie Fleisch; manchmal sogar besser.
Rolf, Du sprichst mir aus der Seele.
Und gleichzeitig nimmst Du unsere Mütter ja auch in Schutz: Das war damals halt so! Meine Mutter hatte auch nicht die Möglichkeit sich, so wie wir heute, über kulinarische Möglichkeiten zu informieren und auszutauschen.
Die Familie musste satt werden und gekocht wurde so wie die Mutter oder Schwiegermutter es schon taten.
Danke für die tolle Anregung, ich habe Schwarzwurzeln noch nie zubereitet! Ich finde eure Rezeptsammlung hier wirklich beeindruckend! Ich hätte gern noch mehr vom vegetarischen! (-; Liebe Grüße von Bettina